Der Weg zum Geist
Rudolf Steiner
Der Weg zum Geist
Die innere Entwicklung im Denken und in der Liebe
Öffentlicher Vortrag in Basel, 9. April 1923
5 Vorträge in Dornach, 14. bis 22. April 1923
(auch in GA 84)
Mit Faksimiles: 11 Wandtafeln, 8 Klartextnachschriften, Aufsatz Lutoslawski
Mit einem Nachwort von Pietro Archiati
1. Auflage 2016
224 S., Taschenbuchformat, Fadenh., geb.
ISBN 978-3-86772-156-1
s. Begleitheft: Jeder Mensch mein Nächster
Der Weg zum Geist
Die innere Entwicklung im Denken und in der Liebe
Öffentlicher Vortrag in Basel, 9. April 1923
5 Vorträge in Dornach, 14. bis 22. April 1923
(auch in GA 84)
Mit Faksimiles: 11 Wandtafeln, 8 Klartextnachschriften, Aufsatz Lutoslawski
Mit einem Nachwort von Pietro Archiati
1. Auflage 2016
224 S., Taschenbuchformat, Fadenh., geb.
ISBN 978-3-86772-156-1
s. Begleitheft: Jeder Mensch mein Nächster
«Die gegenwärtige Menschheit kann durch
ihre wissenschaftliche Erziehung, die schon
allgemein populär geworden ist, nicht mehr bei
überlieferten Glaubensvorstellungen stehenblei-
ben. Es müssen Erkenntnisvorstellungen kom-
men, die auch in die übersinnliche Welt hin-
aufstreben. Aus dem Nichtvorhandensein
solcher Erkenntnisvorstellungen gehen
Unruhe und Unbefriedigtheit
der Seele hervor.»
Rudolf Steiner
(im öffentlichen Vortrag vom 9.4.1923)
Eine Anleitung zur wichtigsten, schönsten Tätigkeit des Lebens:
zu einer Arbeit an sich selbst, die nie zu Ende kommt.
Gegen Ende seines Lebens unternimmt es Rudolf Steiner nochmals,
den Weg der inneren Entwicklung in öffentlichen Vorträgen
ausführlich und allgemein verständlich zu schildern.
Inhalt (PDF, 174 kb)
Nachwort von Pietro Archiati (Leseprobe) (PDF, 423 kb)
«Zu dieser Ausgabe» (PDF, 138 kb)
Der vorliegenden Ausgabe liegt der Klartext zugrunde, den die Berufsstenografin Helene Finckh nach ihrem eigenen Stenogramm gefertigt hat. Von diesem Klartext sind folgende Nachschriften vorhanden:
- Zum öffentlichen Vortrag (9. April 1923) liegen 2 maschinengeschriebene Klartextnachschriften vor:
- Zu den 5 Vorträgen (14. bis 22. April 1923) liegen – mit Ausnahme des 1. Vortrags – ebenfalls je 2 maschinengeschriebene Klartextnachschriften vor:
2. Vortrag (15. April 1923), Nachschrift 1 (PDF, 7,1 mb)
2. Vortrag (15. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 8,2 mb)
3. Vortrag (20. April 1923), Nachschrift 1 (PDF, 6,3 mb)
3. Vortrag (20. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 6,3 mb)
4. Vortrag (21. April 1923), Nachschrift 1 (PDF, 5,7 mb)
4. Vortrag (21. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 6,2 mb)
5. Vortrag (22. April 1923), Nachschrift 1 (PDF, 5,2 mb)
5. Vortrag (22. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 5,3 mb)
2. Vortrag (15. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 8,2 mb)
3. Vortrag (20. April 1923), Nachschrift 1 (PDF, 6,3 mb)
3. Vortrag (20. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 6,3 mb)
4. Vortrag (21. April 1923), Nachschrift 1 (PDF, 5,7 mb)
4. Vortrag (21. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 6,2 mb)
5. Vortrag (22. April 1923), Nachschrift 1 (PDF, 5,2 mb)
5. Vortrag (22. April 1923), Nachschrift 2 (PDF, 5,3 mb)
S. 17:
«Anthroposophie will eine Erkenntnis der geistigen Welt sein, eine solche Erkenntnis der geistigen Welt, die sich dem an die Seite stellt, was wir heute in einer großartigen Weise als Naturwissenschaft haben. Sie will sich an die Seite dieser Naturwissenschaft stellen, sowohl durch wissenschaftliche Gewissenhaftigkeit, als auch dadurch, dass derjenige, der Anthroposophie nicht bloß für sein Gemüt aufnehmen, sondern sie aufbauen will, durch all die strengen und ernsten Methoden durchgegangen sein muss, die die Naturwissenschaft heute gibt.»
S. 19:
«Die Menschen verlangen heute nach Erkenntnisvorstellungen über die geistige Welt, nicht nach Glaubensvorstellungen. Solche Erkenntnisvorstellungen strebt Anthroposophie an.»
S. 23:
«Ist es vielleicht möglich, durch eine Art zweites Aufwachen, durch ein höheres Erwachen, von einem höheren Standpunkt aus über die Sinneswirklichkeit Aufschluss zu erlangen, wie wir von der Sinneswirklichkeit aus, wenn wir in natürlicher Weise am Morgen aufwachen, ein Urteil über die Traumeswelt gewinnen?»
S. 26:
«So kann die Frage entstehen, die erst eine Bedeutung bekommt, wenn wir sie beantworten können – aber wir werden sehen, dass wir sie beantworten können –, es kann die Frage entstehen: Kann sich der Mensch durch innere, geistig-seelische Arbeit eine weitere Seelenkraft, eine Umwandlung der Erinnerungskraft erringen, durch die er nicht nur das vorstellt, was einmal da war und jetzt nicht mehr da ist, sondern durch die er etwas vorstellt, was im Erdleben durch keine Sinneswahrnehmung und durch keine Verstandeskombinationen da ist? Diese Frage kann nur durch innere Seelenarbeit beantwortet werden, und diese Seelenarbeit besteht darin, dass der Mensch das, worauf das Gedächtnis abgestellt ist – das Vorstellungsvermögen selbst –, in innere Erziehung nimmt.»
S. 49-50:
«Die Anthroposophie ist eine exakte Erkenntnisart, die jeder mit seinem gesunden Menschenverstand verstehen kann, geradeso wie man ein Bild verstehen kann, ohne dass man selbst ein Maler zu sein braucht. Um Anthroposophie zu bekommen, muss man anthroposophischer Forscher sein, so wie man ein Maler sein muss, um ein Bild zu malen. Aber alles, was ich geschildert habe, kann man mit dem gesunden Menschenverstand einsehen, wenn man sich nur nicht selbst Hemmnisse und Hindernisse in den Weg legt.»
S. 86:
«Wir können durch allerstrengstes Denken die Dinge finden, die am Anfang meiner Theosophie beschrieben sind: den physischen Leib, den Ätherleib, den Astralleib und das Ich. Und dann können wir darauf hinweisen, wie diese Glieder der menschlichen Natur durch Imagination, Inspiration und Intuition auch schaubar erfasst werden können.»
S. 93:
«Wir müssen uns klar sein darüber, dass für die meisten Menschen eine vorstellende Tätigkeit überhaupt nicht mehr vorhanden ist, wenn sie nichts Äußerliches vorstellen. Aber das ist nur deshalb so, weil in der heutigen Kultur der Mensch ganz an die Außenwelt hingegeben ist, sodass wir dieses Hingegebensein an die Außenwelt mit dem Dasein in einer tosenden, brausenden Welt vergleichen können.»
S. 96-97:
«Der Naturinhalt, den ich als Mensch während des Erddaseins in der äußeren, physisch-sinnlichen Wirklichkeit erlebe, der erscheint mir im Traum bildhaft. Aber auch das ganze Seelenleben erscheint mir nur bildhaft, wie im Traum. Also die Frage ist: Kann ich für das Seelenleben aufwachen?
Und die Antwort lautet: Ich kann aufwachen! Ich kann dadurch aufwachen, dass ich durch solche Übungen, wie sie in meinem Buch Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? und in meiner Geheimwissenschaft beschrieben sind, zunächst das Denken verschärfe, verinnerliche, dass ich mich nicht bloß von außen zu einem Gedankeninhalt anregen lasse, sondern mir einen überschaubaren Gedankeninhalt von innen gebe, der mir nicht von außen suggeriert wird, und dass ich dann auf diesem Gedankeninhalt ruhe. Ich konzentriere mich auf einen solchen der Seele aktiv von innen gegebenen Gedankeninhalt. Dann komme ich nach und nach zum Bewusstsein des Denkens.»
S. 122:
«Es ist nicht sehr gescheit, wenn der Mensch glaubt, das Denken sei nur in ihm. Das ist ungefähr so, wie wenn er Wasser aus einem Bach schöpft, dieses Wasser trinkt und die Meinung hat: Meine Zunge hat das Wasser hervorgebracht. Wir schöpfen das Wasser aus dem gesamten Wasservorrat der Erde.»
S. 132-133:
«Wir müssen, weil der Mensch in der heutigen Zeit nicht so stark, wie das in früheren Zeiträumen der Menschheitsentwicklung der Fall war, weil der Mensch heute nicht so stark in dem Gedankenelement selbst lebt, sondern sich für das Gedankenelement mehr einem passiven Verhalten hingibt und von der Sinnenwelt Eindrücke erwartet, wir müssen durch Übungen dieses Gedankenelement verstärken. … Helfen kann uns viel zu dieser inneren Denkübung, wenn wir uns einmal mit Mathematik beschäftigt haben, namentlich mit Geometrie.»
S. 204:
«Wir müssen einsehen, dass es in des Menschen Freiheit gegeben ist, sich vom Physischen in das Geistige zu erheben, dass es keine Sache eines unfreien Beweisens ist, sondern eine freie Tat des bewussten inneren Erlebens, des Aufsteigens zu den geistigen Welten. Und wenn wir das innerlich erleben, dann erst haben wir das, was wir brauchen, um die Stellung der Anthroposophie zu den bloß physischen Erkenntnisarten zu durchschauen.»